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Dienstag, 3. Juni 2014

USA Trip VI - Yosemite National Park



Yosemite National Park


Nach der Nacht in Bakersfield – so richtig wohlgefühlt haben wir uns dort nicht – und dem letzten Teil der Etappe erreichen wir morgens unser Hotel in Oakhurst. Oakhurst liegt am südlichen Eingang des Yosemite National Parks und wir lassen uns für eine Nacht im Best Western dort in, das sehr schön uhrig eingerichtet und gut ausgetattet ist.

Nach einem kurzen Stop beim Supermarkt fahren wir rauf in den Nationalpark – 2 Tage sind hier eingeplant, den ersten verbringen wir bei den gigantischen Sequodias. (Klicken für größere Fotos)


Sequodias sind zu deutsch Riesenmammutbäume – der höchste existierende ist über 90 Meter hoch und teilweise über 2000 Jahre alt (!). Weiterhin sind die Sequodias Feuerfest - mehr noch, sie profitieren sogar durch Waldbrände, da danach bessere Wachstumsbedingungen für die Jungbäume herrschen und die Zapfen durch Hitzeeinwirkung von den Bäumen fallen. Die Bäume sind durch den Klimawandel gefährdet, in ihrer natürlichen Umgebung bestehen sie nur noch in den Bergen Californiens. Unser Ziel, der Mariposa Groove, beheimatet circa 200 der Bäume.  

Am Parkplatz angekommen gibt es einige wenige Bäume – um zu den größeren Beständen zu kommen, muss man circa eine Stunde wandern. Wir waren etwas mehr als 4 Stunden unterwegs, haben aber dafür auch alles gesehen. Viel mehr Zeit benötigt man auch nicht für die Mammutbäume.
 













 Der Spaziergang war sehr entspannend - auch hier hatten wir wieder Glück und wir waren nach verlassen des Parkplatzes fast durchgängig alleine unterwegs.
Die Außmaße kommen vielleicht nicht so ganz rüber, deshalb hier mal: Patrick vs Sequodia.
Groß
Auch ganz süß ist das Faithfull Couple - "das sich treue Paar" - 2 Bäume, die zusammengewachsen sind.

 Die Entscheidung nicht zum weiter südlich gelegenen Sequodia National Park, wo es noch mehr davon gibt, gefahren zu sein, und stattdessen direkt in den Yosemite zu fahren, war genau richtig. Denn mehr als anschauen kann man die Bäume dann auch nicht - und ein Tag wäre zu viel gewesen. So hatten wir an diesem Tag kein Stress und konnten uns schon früh wieder Richtung Hotel begeben. Der Tag Grand Canyon und 8 Stunden Fahrt hatte doch Spuren hinterlassen.









 Am nächsten Morgen stand die zweite Etappe des National Parks an: Das Yosemite Valley.


 Es ist der berühmteste Teil des Nationalparks und für viele der rund 3,8 Millionen Besucher jedes Jahr ist das Tal der Zielort. Berühmt geworen ist dieser nur sehr kleine Bereich im Gegensatz zum riesigen Nationlalpark durch die hohen Felsklippen und damit verbundenen Kletter-Herausforderungen. Sie gelten als die schwierigsten der Welt. Schon beim Einfahren in das Tal zeigt sich das imposante Tal (Bild oben). Der Parkplatz dort gehört zu den beliebtesten Fotospots.

 Das Tal selbst ist touristisch ausgebaut - nebem dem Besuchszentrum gibt es mehrere Camps und die Straßen sind zweispurig ausgebaut. Ich möchte nicht wissen, was hier im Sommer los ist. Auch für uns war es, im Gegensatz zu den anderen Tagen, fast schon ungewohnt, unter Leuten zu sein.

Im Tal verkehren Shuttlebusse, um einen zu den Einstiegen für die Wanderwege zu bringen oder zu den Camps. Unser Plan sah eine kleine Wanderung vor - der intressanteste Trail liegt aber im Winter ganztags im Schatten und so entschieden wir uns für einen Trail in Richtung "The Captain", einer der markanten Felsspitzen. Natürlich habe ich immer Ausschau nach einem Bären gehalten - konnte aber keinen Entdecken. Winterschlafenszeit.

Bergauf gehts Serpentinenartig.Und zieht sich

Dafür hat man dann plötzlich einen schönen Ausblick aufs Tal

Zum gleichen Lächeln konnt ich mich nicht durchringen . Es war kalt und trotzdem warm durch das elendige Bergauf.
 Der Trail ist nicht sonderlich spektakulär - ich denke aber, dass es weiter oben durchaus schöne Blicke auf das Tal bietet. Wir sind dann am Aussichtspunkt umgedreht - wollten unten noch ein bisschen Wandern und hatten am gleichen Tag ja wieder Strecke nach San Francisco im Plan.

Links oben "The Captain"

 Die markante Halbkuppel im Tal ist der Half-Dome. Im Sommer kann man da hochwandern, der letzte Teil ist mit Seilen und Eisenstangen in den Fels gesteckt. Seit einigen Jahren benötigt man dafür eine Permission - man sollte sich darum frühzeitig kümmern.


Nach unserem Abstieg sind wir noch etwas in der Talsohle unterwegs gewesen, bevor uns der Shuttlebus zurück zum Jeep gebracht hat. Der kleine Fluss, der sich hier durch zieht ist sehr idyllisch.
Immerhin konnten wir noch ein wildes Tier sehen - zumindest fast ein Bär.




Das Yosemite Valley gehört wie der Grand Canyon und das Death Valley zu den Plätzen, die ich auf jeden Fall nochmal besuchen möchte - und zwar nicht im Winter. Eine Wildnis-Wanderung hier würde mir sicher sehr gut gefallen.

Auch hier war die Zeit wieder beschränkt und ich hätte gerne mehr gemacht - trotzdem hat sich die riesige Strecke auch hier gelohnt.
Die Fahrt nach San Francisco anschließend betrug 4 Stunden - ein Tagesausflug ist zumindest nicht ganz einfach umzusetzen, für 2 Tage lohnt sich der Nationalpark aber in jedem Fall!

Im Sommer gibt es auch noch die Möglichkeit den Glacier Point zu besuchen, der ebenfalls tolle Ausblicke auf das Tal bietet.

Sonntag, 18. Mai 2014

USA Trip V - Der Grand Canyon



Wer kennt ihn nicht? Er ist eines der natürlichen Aushängeschilder der USA.  Der Colorado River hat sich tief in den Fels gegraben und mehrere Stufen hinterlassen und Schichten freigelegt. 

Der Grand Canyon

 
Klar war für mich, dass ich nicht zum Skywalk wollte. Zum Einen scheint er überrannt, zum anderen ist auch nicht ganz billig. Zugegeben, unsere Alternative, zum offiziellen Nationalpark zu fahren, war es auch nicht.
Von Vegas hat man verschiedene Möglichkeiten zum Grand Canyon zu kommen. Wer wenig Zeit hat, kann den Hubschrauber nehmen und durch den Canyon fliegen oder man fährt zu besagten Skywalk. Man kann auch Bustouren in Vegas dafür buchen. Die letzte Alternative benötigt ein Mietwagen und viel Zeit. Der South Rim ist ungefähr 4 Stunden entfernt und ist der offizielle Nationalpark. Es gibt auch noch einen North Rim, dieser ist aber deutlich schwer zu erreichen und auch nur im Sommer geöffnet.
Unterwegs haben wir einen kurzen Stop am Hoover Dam gemacht – man sollte über die Brücke fahren und nicht im Parkhaus parken, es gibt dort auch kostenlose Parkplätze. Ich habe gar kein Foto davon, weil ich es einfach nicht spektakulär fand.

Leider hatte ich nicht in Betracht gezogen, dass wir dort über die Zeitzone gefahren sind. So fehlte uns am Ende des Tages am Grand Canyon eine Stunde. Und die Fahrt zog sich ordentlich hin. Ein bisschen Sorgen habe ich mir schon gemacht. Unterwegs wurde es dann weiß – erster Schnee im Winter gesichtet. Mit diesen Temperaturen hatten wir ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.


Wir hatten eine Nacht in der „Red Father Lodge“ gebucht. Diese Nacht (72€) gehörte zu den teuersten unseres ganzen Trips, war aber von der Qualität absolut in Ordnung - das waren die anderen allerdings auch.
Kurz eingecheckt und unsere Koffer im Zimmer verstaut und dann weiter. Um 16:00 und nach dem üblichen Löhnen des Eintritts in den Nationalpark erreichten wir den "Abgrund".




Im Winter sind die Straßen zu den Aussichtspunkten für die Autos geöffnet, im Sommer bleibt einem nur der Shuttle Bus, um von Parkplatz zu Parkplatz zu fahren – wir schafften den letzten der 5 Aussichtspunkte zum Sonnenuntergang. Perfecto. (Klicken für große Auflösung).
 
 




 








Nach einer Pizza am Abend ging es früh ins Bett. Der nächste Tag würde der mit Abstand längste und anstrengste werden. Denn der klingelte schon um 6 Uhr, der Kebab Trail stand ein – sonst hätte sich der Trip zum South Rim sich kaum gelohnt. Der Trail wird schon nach dem Ersten Aussichtspunkt als „very difficult“ beschrieben, ist aber wohl als Orientierungshilfe für den Durchschnittsamerikaner zu verstehen. Für uns war "very difficult" gar kein Problem.




Auch beim Wetter hatten wir Glück, es war zwar A**schkalt, wie man an den Bildern unschwer erkennen kann. Morgens war der Boden teilweise gefroren, aber dafür hatte die Sonne sich heute für Kaiserwetter entschieden.
Nach einigen Serpentinen in den Canyon hinein, läuft man auf der ersten „Stufe“ entlang, um Ecken und entlang hoher Steilwände, bis man zum „Ohh Ahh“ Point kommt:


  
Die "Stufe" links - dorthin führt der Weg, kurz hinter dem Berg haben wir dann umgedreht.




 Danach geht es weiter bergab, insgesamt schaffen wir 900 Höhenmeter bergauf und -ab in insgesamt 5 Stunden. Vor uns stand noch eine lange Autofahrt, daher war der Tag stark gekürzt.
Der Canyon selbst ist beeindruckent - wie aufgemalt und irgendwie surreal.
Immer wieder ergeben sich neue Blickwinkel nach rechts, auch wenn man meistens nur den gleichen Teil des Canyons vor sich sieht.
Wenn man durch den Canyon läuft und auf der anderen Seite wieder besteigt, kommt man übrigens zum angesprochenen North Rim, auch kann man ganz unten im Tal zelten. Bis dorthin sind es aber 1500 Höhenmeter.






























Der Trail selbst ist teilweise fantastisch angelegt und auf jeden Fall empfehlenswert. Während andere Wanderwege asphaltiert sind, läuft man hier auf Lehmboden. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, diesen Weg mit Maultieren zu machen.

Ich wäre sehr gerne noch länger geblieben, allerdings sah unser Plan keine weitere Nacht vor.
Diese eine Übernachtung war auch die Schmerzgrenze, für weniger sollte man auf keinen Fall den South Rim ansteuern.

Am gleichen Tag stand noch die längste Fahrt unseres Trips an - 7 Stunden, zurück nach Californien in Richtung des Yosemite National Parks.

Gelohnt hat es sich allemal - zum Grandcanyon möchte ich auf jeden Fall nochmal zurückkehren. Am besten wieder im Dezember, denn wir waren mal wieder fast alleine, durch unseren frühen Start und die Saison sind uns beim Abstieg nur 3 Wanderer entgegen gekommen.

Auf der Rückfahrt sind wir dann noch einen Teil der berühmten Route 66 gefahren:


 Danke fürs Lesen ;)