Sonntag, 18. Mai 2014

USA Trip V - Der Grand Canyon



Wer kennt ihn nicht? Er ist eines der natürlichen Aushängeschilder der USA.  Der Colorado River hat sich tief in den Fels gegraben und mehrere Stufen hinterlassen und Schichten freigelegt. 

Der Grand Canyon

 
Klar war für mich, dass ich nicht zum Skywalk wollte. Zum Einen scheint er überrannt, zum anderen ist auch nicht ganz billig. Zugegeben, unsere Alternative, zum offiziellen Nationalpark zu fahren, war es auch nicht.
Von Vegas hat man verschiedene Möglichkeiten zum Grand Canyon zu kommen. Wer wenig Zeit hat, kann den Hubschrauber nehmen und durch den Canyon fliegen oder man fährt zu besagten Skywalk. Man kann auch Bustouren in Vegas dafür buchen. Die letzte Alternative benötigt ein Mietwagen und viel Zeit. Der South Rim ist ungefähr 4 Stunden entfernt und ist der offizielle Nationalpark. Es gibt auch noch einen North Rim, dieser ist aber deutlich schwer zu erreichen und auch nur im Sommer geöffnet.
Unterwegs haben wir einen kurzen Stop am Hoover Dam gemacht – man sollte über die Brücke fahren und nicht im Parkhaus parken, es gibt dort auch kostenlose Parkplätze. Ich habe gar kein Foto davon, weil ich es einfach nicht spektakulär fand.

Leider hatte ich nicht in Betracht gezogen, dass wir dort über die Zeitzone gefahren sind. So fehlte uns am Ende des Tages am Grand Canyon eine Stunde. Und die Fahrt zog sich ordentlich hin. Ein bisschen Sorgen habe ich mir schon gemacht. Unterwegs wurde es dann weiß – erster Schnee im Winter gesichtet. Mit diesen Temperaturen hatten wir ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.


Wir hatten eine Nacht in der „Red Father Lodge“ gebucht. Diese Nacht (72€) gehörte zu den teuersten unseres ganzen Trips, war aber von der Qualität absolut in Ordnung - das waren die anderen allerdings auch.
Kurz eingecheckt und unsere Koffer im Zimmer verstaut und dann weiter. Um 16:00 und nach dem üblichen Löhnen des Eintritts in den Nationalpark erreichten wir den "Abgrund".




Im Winter sind die Straßen zu den Aussichtspunkten für die Autos geöffnet, im Sommer bleibt einem nur der Shuttle Bus, um von Parkplatz zu Parkplatz zu fahren – wir schafften den letzten der 5 Aussichtspunkte zum Sonnenuntergang. Perfecto. (Klicken für große Auflösung).
 
 




 








Nach einer Pizza am Abend ging es früh ins Bett. Der nächste Tag würde der mit Abstand längste und anstrengste werden. Denn der klingelte schon um 6 Uhr, der Kebab Trail stand ein – sonst hätte sich der Trip zum South Rim sich kaum gelohnt. Der Trail wird schon nach dem Ersten Aussichtspunkt als „very difficult“ beschrieben, ist aber wohl als Orientierungshilfe für den Durchschnittsamerikaner zu verstehen. Für uns war "very difficult" gar kein Problem.




Auch beim Wetter hatten wir Glück, es war zwar A**schkalt, wie man an den Bildern unschwer erkennen kann. Morgens war der Boden teilweise gefroren, aber dafür hatte die Sonne sich heute für Kaiserwetter entschieden.
Nach einigen Serpentinen in den Canyon hinein, läuft man auf der ersten „Stufe“ entlang, um Ecken und entlang hoher Steilwände, bis man zum „Ohh Ahh“ Point kommt:


  
Die "Stufe" links - dorthin führt der Weg, kurz hinter dem Berg haben wir dann umgedreht.




 Danach geht es weiter bergab, insgesamt schaffen wir 900 Höhenmeter bergauf und -ab in insgesamt 5 Stunden. Vor uns stand noch eine lange Autofahrt, daher war der Tag stark gekürzt.
Der Canyon selbst ist beeindruckent - wie aufgemalt und irgendwie surreal.
Immer wieder ergeben sich neue Blickwinkel nach rechts, auch wenn man meistens nur den gleichen Teil des Canyons vor sich sieht.
Wenn man durch den Canyon läuft und auf der anderen Seite wieder besteigt, kommt man übrigens zum angesprochenen North Rim, auch kann man ganz unten im Tal zelten. Bis dorthin sind es aber 1500 Höhenmeter.






























Der Trail selbst ist teilweise fantastisch angelegt und auf jeden Fall empfehlenswert. Während andere Wanderwege asphaltiert sind, läuft man hier auf Lehmboden. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, diesen Weg mit Maultieren zu machen.

Ich wäre sehr gerne noch länger geblieben, allerdings sah unser Plan keine weitere Nacht vor.
Diese eine Übernachtung war auch die Schmerzgrenze, für weniger sollte man auf keinen Fall den South Rim ansteuern.

Am gleichen Tag stand noch die längste Fahrt unseres Trips an - 7 Stunden, zurück nach Californien in Richtung des Yosemite National Parks.

Gelohnt hat es sich allemal - zum Grandcanyon möchte ich auf jeden Fall nochmal zurückkehren. Am besten wieder im Dezember, denn wir waren mal wieder fast alleine, durch unseren frühen Start und die Saison sind uns beim Abstieg nur 3 Wanderer entgegen gekommen.

Auf der Rückfahrt sind wir dann noch einen Teil der berühmten Route 66 gefahren:


 Danke fürs Lesen ;)

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