Freitag, 6. Dezember 2013

Nationalpark "Izta & Popo"

Der letzte Post der Mexico Reisen gilt dem Nationalpark von "Izta und Popo". Das sind die Abkürzungen für

Iztaccihuatl und Popocatépetl

ausgesprochen so "Itsaxsihuatl" - Popocatepetetl dürfte auch für deutsche Zungen machbar sein.
Diese Tour macht die Familie Saldivar mit mir, als ich bei Ihnen zu Besuch in Mexico City war. Eigentlich war ein anderes Ziel angepeilt, als wir das Schild gesehen haben, wurde einfach beschlossen, dass wir zum Nationalpark fahren.
Von diesem hatte ich bis zu diesem Tag nichts gehört - von den Bergen sehr wohl, aber auch nur, aus Interesse, wo man in Mexico denn wandern kann. Der Itza gehört dazu, mit 5230 Metern der dritthöchste Berg in Mexico und damit der höchste ohne Steigeisen zu machenende Berg in Mexico.
Aber das Wandern war heute zweitrangig. Erstens hatte ich außer meine Wanderschuhe keinerlei Ausrüstung dabei, zweitens ist die Tour mindestens eine Tagestour (die um 4:00 Nachts beginnt) und wir waren erst am frühen Nachmittag vor Ort.

Der Weg dahin war für mich überraschend, schon eine Stunde nach Mexico City verändert sich die Landschaft komplett: 


Die Landschaft erinnert mich schnell an den Schwarzwald, obwohl die Region hier rund 2000 Meter höher liegt. Zum ersten mal sehe ich in Mexico einen europäisch-anmutenden Nadelwald. Damit hatte ich nun wirklich gar nicht gerechnet.
Und so fahren wir circa eine Stunde Bergauf, ich bin mir noch nicht so ganz sicher, was mich erwaret, aber die Vorfreude ist groß.
Leider geben die Wolken noch nicht viel frei vom Popo
Und diese wird nicht enttäuscht, oben am Visitorcenter parken wir vorm Fuß des Popocatepetl, dem zweitgrößten und bekanntesten Berg in Mexico, seines Zeichens aktiver Vulkan. Das deutsche Auswärtige Amt schreibt dazu: "Der Vulkan Popocatepetl ist seit einigen Monaten wieder verstärkt aktiv. Die zuständigen mexikanischen Behörden haben daher zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. Die Behörden haben eine Sperrzone von 12 km um den Krater eingerichtet." Also kein Wandern, zumindest dort.
Visitorcenter und Popocatepetl
 Da Senor Saldivar hier oben mal gearbeitet hat für das lokale Telefonunternehmen, hatten wir einen Experten dabei. Also rein ins Auto und ab zu den Wasserfällen!
Unterwegs auf der Hochebene, die Straße ist dann nicht mehr asphaltiert, öffnet sich plötzlich der Blick zum Popo, die Wolken sind verschwunden:
Vulkan Popocatepetl
 Nicht der letzte Blick, den wir auf den Weg zu den Wasserfällen erhaschen. Die Fahrt stellt sich aber als schwieriger als gedacht heraus, denn die Straßenverhältnisse lassen zu wünschen übrig. Mit nem Mietwagen sollte man hier jedenfalls unbedingt ne Unterbodenversicherung haben.

Bei den Wasserfällen muss man eine kleine Gebühr zahlen, darf dafür dann aber auch dort parken. Dort hat es auch eine Camping Area - auf 3600 Metern. 

Danke an Familie Saldivar für diesen Trip














 Ein kleiner, 15 minüter Fußmarsch später sind wir an den Wasserfällen. Nicht überragend schön, aber mit meinen "Heimatgefühlen" gefällt es mir hier überausgesprochen gut.
Schnee sieht dieser Platz äußerst selten trotz der Höhe - in den kalten Wintermonaten regnet es nämlich fast nie.
Trotzdem verwundert es, dass der Nationalpark kaum Erwähnung in Reiseführern und co findet - der Nationalpark hat auch ein paar Routen zum Wandern, schöne Natur und kann durchaus mit einigen Regionen der Alpen mithalten.

















































Vulkan mit 5462 Metern höhe.














Danach gabs Essen - in einer Art Hütte. Für 4 Personen haben wir umgerechnet 12€ gezahlt - das ist fast der Preis, den ich für ein Schnitzel mit Pommes in Davos gezahlt habe.
Verkehrte Welt.
Immer wieder taucht der Popo auf, links sieht man gut, die eingefrorenen Lavaströme.
Seit 1994 ist die Ruhepause des Popos beendet und der Aufstieg gesperrt.
Der Name kommt von den Atzteken und bedeutet einfach stark rauchender Berg.

Bis dahin gab es kein Blick auf den dritthöchsten Berg Iztaccihuatl. Der Sage nach nahm sich Itza, eine Prinzessin, das Leben, nachdem der Söldner Popocatepetl längere Zeit nicht vom Krieg zurückgekehrt war, das Leben in der Vermutung er sei tot. Als der Krieger zurückkam, legte er den Körper auf den Berg von Itza und wacht seitdem als rauchende Fakel neben dem Berg.
Zwei Bilder aus dem Internet dazu, wie man darauf kommen kann:








 Nach unserem Abendessen kehrten wir zum Visitorcenter zurück, die Dämmerung setzte ein, und eine Fahrt zum Bereich des Itza schien nicht mehr so realistisch. Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns dazu, zu fahren. Den Eintritt von 7€ für alle 4 Personen habe ich gezahlt - ich bin mir nicht so ganz sicher, wofür er ist, aber wenn man dort wandern möchte, muss man diese Zahlung auch leisten im Visitorcenter, mit Angabe der Namen und Grund des Besuchs.
Ich war mir nicht nicht, ob wir noch was sehen, doch auf halber Strecke hatten wir Glück:
Da ist "sie" - die schlafende Prinzessin und Zungenbrecherin Iztaccihuatl

Die Abendsonne hüllt die Berge in warmes Licht - die Schneefelder sind zum Teil Gletscher. Höchster Punkt: 5230 Meter

Worlds End?
Wir fuhren weiter zur Wetterstation, wovon wir nochmal Blick auf den tatsächlich rauchenden Popo hatten:
Wetterstation


Majestätisch trohnt er....
Der Stark rauchende Berg

















Maximale Höhe heute waren 3996,40 Meter (Bild links) - also fast meinen ersten 4000er hochgefahren.
Gut, werde ich wohl erwandern müssen, wär ja auch zu einfach gewesen, da mit dem Auto hinzufahren. Ehre quasi gerettet. Trotzdem höchster Punkt in meinem Leben und die gilt es erstmal zu schlagen.


Der letzte Stop war dann noch das "Basiscamp" des Izta, für mich wichtig, musste ja erkunden, inwieweit die Tour machbar ist. Es war schon fast dunkel, die meisten Bilder sind, dank kalten Temperaturen und zitriger Hand ziemlich verwandelt, ein brauchbares habe ich hinbekommen:
Unten die Hinweistafel zum Wandern, darüber der Iztaccihuatl, "die schlafende Frau"
 Der Aufstieg wäre mit Ausrüstung, Trinkbeutel und ähnlichen sicherlich machbar - in gutem konditionellen Zustand auch in einem Tag. Sonst gibt es auf 4600 noch einen Unterschlupf, den man über Nacht belagern kann. Leider hat es zeitlich nicht gereicht, steht dennoch weit oben auf der ToDo Liste. Bis März soll man den Berg gut besteigen können, dann sind auch die Tage etwas länger und man hätte mehr Zeit.

Dann traten wir die Heimfahrt an und kamen am späten Abend sicher in "Topes-City" also Nezahualcoyotl in Mexico City an.

Gracias a familia Saldivar! Fue un dia marvillioso!

Danke fürs Lesen - über Kommentare und Feedback freue ich mich immer.

1 Kommentar:

  1. Danke für Deine tollen Berichte und beeindruckende Bilder! Du gibst Dir sehr viele Mühe.

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